Buchweizenpfannkuchen - vegan & nur zwei Zutaten

 

Wenn es ein Getreide gibt, das ich als wirklich osteuropäisch empfinde, dann ist das Buchweizen. Im deutschen Kontext empfinde ich es als sehr öko. Vielleicht sogar als verstaubt öko bis zu dem Zeitpunkt, ab dem man vegane Produkte ohne Schwierigkeiten im konventionellen Supermarkt kaufen konnte.

Der Geruch von Buchweizen erinnert mich auch an meine Grundschulfreundin. Zwei dominante Erinnerungen: Dieser Geruch und der Geschmack, an dem sich die Geister scheiden und Super Mario, das wir dort spielen konnten.

Kaszotto

Den besten Buchweizen aber, den ich bisher gegessen habe, war ein Kaszotto mit reichlich Butter und Steinpilzen im letzten Sommerurlaub. Wahrscheinlich besteht dieses Gericht aus drei Hauptzutaten: Buchweizen, Butter und einem haufen aromatischer Steinpilze. Das ergibt einen Umami-Himmel, ich sag’s euch.

Das Rezept werde ich bei Zeiten rekonstruieren. Im Hotel gab es diese polnische Rezept mit Buchweizen als vegetarisches Hauptgericht.

Rezept mit Buchweizen

Ein schöner Einstieg in den doch für viele gewöhnungsbedürftigen Buchweizen sind Buchweizen-Pfannkuchen. Der Geschmack ist dezent, aber existent und zur Not übertünchst du ihn mit der Füllung. Einfach ein Haufen Zucker rein aka Marmelade oder Schoko-Creme und du wirst es trotz allem essen können. Pikant oder scharf geht natürlich auch für alle, die es nicht so süß mögen. Vielleicht möchtest du dazu einmal mein Rotkohl, scharf kosten?

Gleichzeitig sind Pfannkuchen natürlich immer beliebt, schnell gemacht, individualisierbar - was Kinder lieben.

Crêpes vs Naleśniki

In der Schule habe ich gelernt, dass Pfannkuchen aus Weizenmehl sehr französisch sind. Sie sind das Nationalgericht unserer Nachbarn. Das kam mir mit elf Jahren etwas seltsam vor. Briet meine Mutter doch regelmäßig diese Pfannkuchen für uns zum Mittag. Und wir waren doch gar nicht aus Frankreich? Unterschied war nur, dass ich meine Pfannkuchen (ebenfalls aus Weizenmehl) mit Marmelade und flüssiger Schlagsahen aß. Ein Träumchen.

Auch in Deutschland sind Pfannkuchen bekannt. Bei den Schwiegereltern bekomme ich sie meistens mit Lachs, was mich graust. Ich mag diesen orangenen Lachs aus der Packung nicht sonderlich. Meine Eltern essen das inzwischen aber auch so.

Grundsätzlich fand ich es schon immer schwer Pfannkuchen herzhaft zu belegen. Das ist einfach zu häufig das Konzept Kühlschrank-auf-Kühlschrank-zu, was meiner Meinung nach kein richtiges Essen ist.

Deutschland vs. Polen

Und manchmal überlege ich auch, wo die kulinarischen Unterschiede sind zwischen polnischer und deutscher Küche. Gerade, weil ich ja aus Schlesien stamme und das eine Region ist geprägt von Deutschen, Polen und Tschechen. Es ist aber dann doch so, dass wenn die Tante kocht oder es Oma früher getan hat, dann ein ganz anderes Essen auf dem Tisch steht als es in Deutschland der Fall wäre.

Die Trennschärfe ist einfach nur nicht so sehr gegeben wie es vielleicht die arabische oder griechische Küche im Vergleich zur deutschen Küche hergibt. Unterschiede aber existieren alle mal.

Vegane Buchweizen-Pfannkuchen ohne Milch, ohne Ei & glutenfrei

Diese wirklich einfachen Buchweizen-Pfannkuchen sind jetzt nicht unbedingt traditionell. Ich feiere sie aber sehr, weil sie einen Eigengeschmack haben und sie keine geschmacksgebende Füllung brauchen, um ein richtiges Essen aus ihnen zuzubereiten.

Das Rezept selbst, stammt aus diesem Kochbuch hier. Einerseits wird darin deutlich, dass Pfannkuchen einfach ein Teil der polnischen Küche sind. Viel mehr als es in der deutschen Küche der Fall ist, weil Naleśniki gerne nur die Ausgangsbasis für weitere Rezepte sind. Anderseits ist die super-healthy-vegan-Variante aus Buchweizen eben auch modern. Wie jede Küche entwickelt sich auch diese Länderküche einfach weiter und kann auch ohne Fleisch und traditionelle Gerichte, die eher schwer im Magen liegen.

Das Rezept für diese Pfannkuchen aus Buchweizen funktioniert übrigens ganz ohne Ei, Milch und sie sind sogar glutenfrei. Wichtig ist nur, dass der Buchweizen über Nacht eingeweicht werden muss. So kannst du direkt zum Frühstück mit deinen Buchweizenpfannkuchen starten oder aber auch bis zum Mittag- bzw. Abendessen warten.

 
 

Vegane Buchweizen Pfannkuchen ohne Ei, ohne Milch & glutenfrei

Zubereitungszeit: Über Nacht einweichen + 30 Min. | Portionen: 4 | 285,9 kcal / 1211,8 kJ je Portion

Zutaten

  • 250g Buchweizen

  • 1,8 L Wasser

  • Butter zum Braten

  • Pfanne

 

Zubereitung

(1) Buchweizen über Nacht in reichlich Wasser einweichen.

(2) Am nächsten Tag den Buchweizen in ein feines Sieb gießen und abspülen. Im Anschluss in einen hohen Standbecher geben.

(3) Nach und nach 1,8 L Wasser hinzufügen und den Buchweizen pürrieren. Es ergibt sich ein sehr dünnflüssiger Teig.

(4) Eine große Pfanne erhitzen mit Butter ausreiben und die Pfannkuche nach und nach darin ausbacken. Auf eine große Pfanne reicht mir 3/4 einer Suppenkelle an Teig.

Wichtig: Mit dem Kreisen der Pfanne für einen hübschen Kreis bereits beginnen, wenn du erst im Inbegriff bist den Teig auf die Pfanne zu gießen.

(5) Die Pfannkuchen nach Geschmack entweder herzhaft oder süß belegen.

 

Lieber scharf als süß

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