Polnischer Barszcz mit fermentierter Roten Bete
Wem lieber nach einer leichten Suppe als nach einem Eintopf ist, der sollte einmal einen Barszcz, also Barschtsch nach polnischer Art versuchen. Für den Moment würde ich behaupten es existieren zwei Rezepte-Versionen. Einmal einen mit fermentierter Roten Bete und einmal ohne - jedenfalls kenne ich von zu Hause die Version ohne.
Heute aber starten wir mit der Version, für die du die fermentierte Rote Bete bzw. die fermentierte Flüssigkeit davon brauchst.
Rote Bete fermentieren
Ich werde jetzt nicht behaupten, dass es super einfach ist Rote Bete zu fermentieren. Ich weiß, es gibt Menschen, die Schwierigkeiten haben mit der Fermentation. Irgendwie schimmelt es dann doch. Woran das liegen kann, ist aus der Entfernung schwer zu sagen. Aber wusstest du, dass ich ein bestimmtes Cookie-Rezept neun Mal gebacken habe bis ich der Meinung war: So ist es richtig.
Es wird noch einmal einen separaten Beitrag zu fermentierter Roten Bete geben, aber im Grunde musst du die Rote Bete schälen, vierteln in ein Einmachglas geben und mit Salzwasser in einem Verhältnis von 1 Liter Wasser zu 1 EL Salz aufgießen. Du schließt das Glas und lässt es für rund 10 Tage bei etwa 20°C auf der Küchentheke stehen. Es sollten sich Bläschen bilden.
Beilagen zur Suppe
Traditionell isst du Uszka zu dieser Suppe. Das sind kleine Tortelini. Für das heutige Rezept aber habe ich mich für knusprige Lasagne-Platten entschieden. Bitte? Ja! Wir essen manchmal Lasagne und danach stehen die Teigplatten im Vorrat und warten, wann das mal wieder der Fall ist.
Wenn du die Teigplatten knusprig brätst, schmecken sie wie der knusprige Teil der Lasagneplatte, wenn du Lasagne backst. Super leckerer Crunch zu dieser Suppe.
Du darfst natürlich aber auch einfach kleine Tortelini kaufen und dazu reichen. Die minimalistische Lösung wiederum wäre es die Suppe einfach aus der Tasse zu trinken. Das ist in Polen nicht unüblich.
Borschtsch als Eintopf
Die alternative Variante für Borschtsch ist natürlich die mit sehr vielen Beilagen, also als Eintopf. Mitgekocht wird Kohl, Kartoffeln, Karotten, natürlich die Rote Bete und je nach Region weitere Zutaten. Dazu aber bald mal mehr in einem einzelnen Beitrag.
Veganes Rezept
Das besondere am polnischen Barschtsch ist einfach auch, dass er zu Weihnachten gekocht wird. Polnische Weihnachten wiederum werden am 24.12 pescetarisch gefeiert. Richtig, es gibt kein Fleisch außer eben Fisch, nämlich den Karpfen auf dem weihnachtlichen Tisch - und das im ganzen Land.
Für eine Nation, die angeblich so viel Fleich ist, ist das doch ein schöner Widerspruch zum vorherschenden Klischee.
Das Rezept her unten ist sogar vegan. Die Brühe besteht einzig aus Gemüse. Für den besonderen Geschmack sorgt die fermentierte Rote Bete.
Barschtsch nach polnischer Art und mit fermentierter Roten Bete
Zeit & Portionen
Zubereitungszeit: 45 Min. | Portionen: 4 | 396,2 kcal / 1652,8 kJ je Portion
Zutaten
Suppengemüse (Möhren, Lauch, Sellerie, Petersilienwurzel, Petersilie)
Etwas Öl zum Anbraten
2 mittelgroße Rote Beten
ggf. Gemüsebrühepulver aufgegossen zu 500 ml Brühe
2 Lorbeerblätter
2 Kugeln Piment
300 ml fermentierter Lake von zwei Roten Beten
250g Tortelini oder 8 Lasagneplatten
Butter zum Braten
Salz, Pfeffer zum Abschmecken
Dill
Zubereitung
(1) Gemüsebrühe mit Roter Bete kochen. Dazu das Gemüse nach Bedarf waschen, putzen, schälen und in grobe Stücke schneiden. Als nächstes das Gemüse kurz in einem großen Topf anbraten und mit 500 ml Wasser oder der Gemüsebrühe aufgießen.
Tipp: Für winterliches Suppengemüse würde ich Brühe verwenden. Für frisches Suppengemüse kannst du Wasser nehmen.
(2) Lorbeerblätter und Pimentkugeln zu Gemüse und Brühe mischen und alles auf niedriger Stufe köcheln lassen bis das Gemüse bissfest ist.
(3) In dieser Zeit die Tortelini kochen. Alternativ in einem weiten Topf oder auf der Pfanne die Lasagneplatten kochen. Sie dann herausnehmen, kalt abschrecken und z.B. mit einem Raviolirädchen in Quadrate schneiden. Die Quadrate mit reichlich Butter auf der Pfanne knusprig anbraten.
(4) Ist das Gemüse gar das Gemüse herausheben bzw. die Suppe durch ein Sieb gießen, wenn notwendig. Die Brühe zurück in den Topf schütten.
(5) Jetzt nach Geschmack von der fermentierten Lake hinzufügen. Erstmal nur ein wenig, dann nach Geschmack mehr. Mit Salz, Pfeffer und Zucker final abschmecken.
(6) Jetzt die Suppe noch einmal erhitzen, aber nicht kochen! Das ist wichtig, weil sonst die intensive Farbe verlorgen geht.
(7) Die Suppe mit den Tortelini oder der Lasagne und mit gehacktem Dill servieren.